Unsere Story
Die Sehnsucht nach dem Brot seiner Schweizer Kindheit brachte den Filmregisseur Christian Aeby dazu, sein Brot selber zu backen. Und das in seiner ursprünglichsten Form: ein Bio-Sauerteigbrot mit langer Teigruhe und im Holzofen sehr knusprig und dunkel gebacken.


„Begonnen hat alles in der Garage.“
In Othmarschen, im schicken Hamburger Wohnquartier habe ich zum Erstaunen meiner Nachbarn kurzerhand einen Holzofen eingebaut, mit hohem Schornstein und allem drum und dran, ganz ohne Bewilligung.



Schritt für Schritt entstand ein Brot von allerhöchster Qualität: Eine feuchte und großporige Krume, die milden Sauerteigaromen gehen eher ins Fruchtige. Während die Kruste krachend knusprig und dunkel geröstet an Karamell erinnert. Das Brot hält sich fast eine Woche lang frisch. Aber es lässt sich auch hervorragend einfrieren und wieder aufbacken, da es eine außergewöhnlich hohe Feuchtigkeit aufweist.


Das Brot meiner Kindheit und meiner neuen Zukunft stand auf einmal über allem: Ich hing meinen Filmerberuf an den Nagel und konzentrierte mich fortan nur noch auf das Brot und die Marke, die dafür stehen soll - bread.love. Logo, Verpackungspapier in kardinal-pink, Strategie. Eine Verkaufsstation musste her, und das schnell: ein Marktstand war das einfachste. Und weil ich nur eine Sorte Brot verkaufte, musste der so klein sein wie keiner sonst. Gesagt - getan: Im Atelier meiner Freundin Britta baute ich den kleinsten Marktstand Hamburgs. Und das erstaunlichste war: man sah mich trotzdem! Am ersten Tag und bei Minustemperaturen auf dem Isemarkt - es war der 21. Januar 2019 - waren die ersten 20 Brote innerhalb einer Stunde ausverkauft.
Tagebuch der ersten Wochen:
Von krassen Rückschlägen gezeichnet.
- Plötzlicher Tod in der Familie des ersten angestellten Bäckers: Ich musste jede Nacht selber backen und anschließend am Markt die Brote verkaufen - eine extrem zehrende Woche.
- Der Bäcker verletzt sich bei der Arbeit am Knie und kann nicht mehr arbeiten. Wieder Nachtschichten, wieder so eine brutal harte Woche. Bei der man sich fragt: was mach ich hier eigentlich?
- Marktverbot! Weil ich zu spät am Markttag erschien, durfte ich den Stand nicht aufbauen und wurde mit dem ganzen Brot nach Hause geschickt. Die ganze Charge musste verschenkt werden.
- Stromausfall in der Backstube und die Ursache unbekannt - schon wieder kein Brot am Markt!
- Führerscheinentzug! Einen ganzen Monat lang musste mich meine Tochter Lula chauffieren, morgens um 6 zur Backstube, dann zum Markt, und um 14.00 alles wieder zurück. Sie hat bread.love damals das Leben gerettet!
„Aber dann der ganz große Knaller: Hamburg wählte bread.love zur besten Bäckerei der Stadt! Wer hätte das gedacht, noch vor ein paar Monaten!“
Es folgte eine eigene, professionelle Bäckerei mit 3 Holzöfen, zwei Bäckern und charmanten Verkäufer/-innen, mit Nachtschichten, eigenem Ladenlokal, mit Gastronomiekunden und tollen Wiederverkäufern. Und das Projekt strahlte in die Weite: Bald entschied sich Sohn Giani, bread.love auch nach Berlin zu tragen. Und ich machte mich daran, in der Schweiz ein weiteres Standbein aufzubauen.
Stormy waters für Hamburg - was als nahtlose Fortsetzung von bread.love mit einem Nachfolger gedacht war, entpuppte sich als fruchtlos. Aber wir lassen nicht locker: mit neuer Besetzung ist die baldige Fortsetzung der Hamburger Filiale fest eingeplant.

Der Vater von bread.love
Christian Aeby erlernte in seiner Freizeit das traditionelle Handwerk des Brotbackens und besuchte Bäckermeister und Backstuben in der Schweiz und Österreich und forschte so über Jahre nach der optimalen Rezeptur.